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Was verursacht Hitzewallungen? Der neuroendokrine Ursprung vasomotorischer Symptome in den Wechseljahren

Vasomotorische Symptome (VMS) wie Hitzewallungen und Nachtschweiß treten häufig in den Wechseljahren auf und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Diese Symptome hängen ursächlich mit abnehmenden Östradiolkonzentrationen zusammen, hauptsächlich im Serum und anschließend auch im hypothalamischen Temperaturregulierungszentrum. Der Mangel an Östrogenen verändert die Neurotransmitteraktivität, insbesondere in den serotonergen und noradrenergen Bahnen. Da Sexualsteroide als potente Neuromodulatoren wirken, ist die Substitution von Eierstock-Sexualsteroiden durch Hormonersatztherapie die effektivste Behandlungsoption für VMS. Wenn Kontraindikationen für die Verwendung von Sexualsteroiden bestehen, sind steroidfreie Medikamente eine mögliche Alternative. Ein besseres Verständnis der Physiologie der Thermoregulation, thermoregulatorischer Dysfunktion und adaptiver Prozesse des Gehirns kann die Entwicklung neuer Therapieansätze erleichtern. Solche Medikamente könnten dann zur Behandlung von vasomotorischen Störungen eingesetzt werden, auch wenn die Verwendung von Steroidhormonen kontraindiziert ist. Dieser Übersichtsartikel fasst unser Wissen über die Mechanismen der Temperaturregulierung zusammen und beschreibt Abweichungen von dieser Regulierung bei veränderten Sexualsteroidbedingungen. Unser aktuelles Wissen über die Neuroendokrinologie der Thermoregulation kann als Grundlage für die Verwendung von steroidfreien pharmakologischen Interventionen dienen.