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Symptome: Der Herzinfarkt, der keiner ist

Einige Patienten mit Herzangstneurose fühlen sich über einen langen Zeitraum unwohl, was einer Herzerkrankung ähnelt. Sie erleben die Symptome als sehr bedrohlich, beängstigend und sehr real – je mehr, desto mehr richten sie ihre Aufmerksamkeit darauf. Dies können Tachykardie und Herzklopfen sein, aber auch Herzschmerzen, die oft auf den linken Arm ausstrahlen. Andere Symptome sind ein stechendes oder brennendes Gefühl im Herzbereich sowie Druck und Engegefühl in der Brust.

Wichtig zu wissen ist, dass solche Symptome tatsächlich auf eine Herzerkrankung hinweisen können – wie zum Beispiel einen Herzinfarkt. Daher sollten sie sofort von einem Arzt untersucht werden, wenn sie zum ersten Mal auftreten! Bei Patienten mit Herzangst zeigt eine gründliche Untersuchung jedoch, dass das Herz völlig gesund ist. Trotzdem kommen die Beschwerden immer wieder.

Die Ängste um die eigene Herzgesundheit führen bei vielen Betroffenen zu Anfällen und können zu einer Panikattacke mit Atemnot und Hyperventilation, starkem Schwitzen, Schwindel und Ohnmachtsgefühlen führen. Einige Patienten erleben laut Berthel auch regelrechte „Herzinfarkte“ mit Todesangst.

Symptomfreie Perioden werden normalerweise durch die Sorge und Angst vor dem nächsten „Angriff“ bestimmt. Betroffene setzen sich oft ausgiebig mit dem Thema Herzerkrankungen auseinander, kontrollieren immer wieder Puls und Blutdruck und fühlen sich nur in der Nähe von Krankenhäusern und Ärzten sicher.

Von einem Arzt zum anderen

Findet der Arzt nach einem solchen „Anfall“ keine körperliche Ursache, fühlen sich die Patienten oft nicht oder nur für kurze Zeit besser. Es ist schwierig, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die körperlich wahrnehmbaren Symptome psychosomatisch sein könnten. Die Symptome scheinen eindeutig vom Herzen zu kommen. Oft genug ist dies der Beginn einer einjährigen „Ärzte-Odyssee“.

Angst vor Angst

Aus Angst, die angeblichen Herzprobleme zu verschlimmern, versuchen viele Betroffene, sich in ihren täglichen Aktivitäten zu schützen und einzuschränken. Mögliche Folge: Vermeintlich schwere Herzbeschwerden treten mitunter häufiger auf. Weil die allgemeine Fitness zurückgegangen ist.

Menschen mit Herzangst leiden unter der Angst vor Angst. Sie beobachten sich ständig und sorgen sich um ihr Herz – was sie in einen permanenten Alarmzustand versetzt. Normalerweise sind sie sich dessen nicht einmal bewusst.

Ursache: Die Psyche

Für Herzangst gibt es normalerweise keine körperlichen Ursachen. Die Symptome entstehen meist durch meist unbewusste Ängste. Interne Konflikte werden an ein anderes Ziel übertragen, in diesem Fall an das Herz.Berthel gibt an, dass Herzangst durch stressige Lebensereignisse wie Trennung, berufliche Probleme, Unfälle, Krankheit und den Tod einer nahen Person ausgelöst werden kann. Viele Betroffene kennen eine Person, die tatsächlich eine Herzerkrankung hatte, wie einen schweren Herzinfarkt.

„Betroffene interpretieren eine einzelne Herzauslösung oder einen etwas schnelleren Puls als normal als Zeichen einer lebensbedrohlichen Herzerkrankung“, erklärt der Experte für Innere Medizin. Dadurch steigt die Angst, die das Nervensystem aktiviert: Der Puls wird noch schneller (Tachykardie), der Patient atmet schneller (Hyperventilation) und Schwindelgefühle. „Wenn die Angst weiter zunimmt, kann es zu einer Panikattacke kommen“, sagt Berthel.

Für Psychologen ist die Herzangstneurose eine Art Abwehrmechanismus: Die vermeintliche Herzerkrankung lenkt von realen Ängsten ab, die vorübergehend ihre Bedrohung für die Betroffenen verlieren.

Manchmal können Missverständnisse mit Ärzten eine Herzneurose auslösen, zum Beispiel wenn dem Patienten die Unbedenklichkeit einiger Befunde nicht richtig erklärt wird oder Befunde mehr Gewicht bekommen als angemessen.Eine Herzneurose kann auch in Verbindung mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen auftreten.

Behandlung von Herzangst

Wenn Symptome zum ersten Mal auftreten, muss der Patient gründlich untersucht werden. Der Arzt wird wahrscheinlich ein EKG, einen Stresstest oder ein Echokardiogramm durchführen und möglicherweise auch Blutuntersuchungen durchführen. Wenn er keine körperliche Ursache findet und die Symptome anhalten, sollte der Patient so schnell wie möglich mit der Psychotherapie beginnen.

„Es ist wichtig, dass der Patient umfassende Informationen über Art und Prognose seiner Beschwerden erhält“, rät Berthel. Ziel der Psychotherapie ist es, den Patienten vorsichtig darauf aufmerksam zu machen, dass es keine organische Ursache für seine Herzprobleme gibt. Zu Beginn der Therapie können Atem- und Entspannungsübungen helfen, die Symptome zu bewältigen, ebenso wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training.

In der kognitiven Verhaltenstherapie lernt der Patient, mit seinen Herzangstanfällen umzugehen. Mit einem psychodynamischen Prozess hilft der Therapeut dem Patienten, die Rolle seiner persönlichen Erfahrungen bei der Entwicklung der Krankheit zu erkennen.

Bei schweren Formen der Herzangst können vorübergehend Beruhigungsmittel oder Antidepressiva verschrieben werden. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn der Patient gleichzeitig an Depressionen oder einer Angststörung leidet. „Die Medikamente sollten aber nicht unkritisch eingesetzt werden“, sagt Berthel. Auf keinen Fall sollten sie die Psychotherapie ersetzen.

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