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Mikrovaskuläre Dekompression bei Trigeminusneuralgie bei Patienten mit Multipler Sklerose: Prädiktoren für den Behandlungserfolg

Hintergrund: Die mikrovaskuläre Dekompression (MVD) ist hochwirksam bei der Behandlung der neuropathischen Gesichtsschmerzen der Trigeminusneuralgie (TN). Sein Nutzen bei Patienten mit TN und gleichzeitiger Multipler Sklerose (MS) war Gegenstand von Debatten. Das Ziel dieser Studie war es, demografische und perioperative Variablen zu identifizieren, die mit einem günstigen Ergebnis verbunden sind nach MVD in den letzten 20 Jahren bei Patienten aus unserer Einrichtung. Methoden: Eine retrospektive Analyse unserer Kohorte von 33 Patienten mit MS und TN, die zwischen 1997 und 2017 einer MVD unterzogen wurden, um neuropathische Gesichtsschmerzen zu behandeln, wurde durchgeführt. Zu den perioperativen Variablen gehörten die MS-Krankheitslast, Befunde zur präoperativen Magnetresonanztomographie (MRT), die Schwere der TN-Schmerzen und das Vorhandensein einer intraoperativen neurovaskulären Kompression. Die MS-Krankheitslast wurde mit der erweiterten Disability Status Scale quantifiziert. Der präoperative und postoperative Schweregrad der Schmerzen wurde mit der Schmerzschwereskala des Barrow Neurological Institute (BNI) quantifiziert.

Ergebnisse: Insgesamt 33 Patienten mit TN und MS wurden zwischen 1997 und 2017 in unserer Einrichtung mit MVD behandelt (von insgesamt 632 durchgeführten MVDs). Zweiundzwanzig Patienten (67%) behielten bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 53, 5 Monaten eine Schmerzreduktion bei. Ein höherer präoperativer BNI-Schmerzintensitätswert war mit einem ungünstigen Ergebnis nach MVD verbunden (P = 0,006). Es wurden keine Assoziationen zwischen der MS-Krankheitslast, dem Vorhandensein einer neurovaskulären Kompression oder Pontin-demyelinisierenden Plaques im MRT oder intraoperativen Befunden einer neurovaskulären Kompression und den Behandlungsergebnissen festgestellt. Schlussfolgerungen: MVD ist eine vernünftige Behandlungsoption für Patienten mit TN und MS, obwohl die Rate der Schmerzfreiheit niedriger ist als die für die allgemeine TN-Population. Präoperative Schmerzschwere kann ein Prädiktor für den Behandlungserfolg sein.