Klinische Implikationen der anatomischen Position des Harnröhrengangs bei Frauen mit rezidivierender postkoitaler Zystitis: eine Fall-Kontroll-Studie
Einleitung und Hypothese: Rezidivierende postkoitale Harnwegsinfektion (rUTI) – normalerweise Zystitis – ist eine häufige Entität bei ansonsten gesunden jungen Frauen. Über den möglichen Einfluss genitaler anatomischer Variationen ist jedoch wenig bekannt. Nur ein kürzerer Abstand zwischen Harnröhrengang und Anus wurde als Risikofaktor beschrieben. Ziel dieser Studie war es, unsere Hypothese zu bewerten, dass ein kürzerer Abstand zwischen Harnröhre und Vagina an der Ätiologie einer postkoitalen Harnwegsinfektion beteiligt ist.
Methoden: In dieser prospektiven Fall-Kontroll-Studie wurden 61 junge Frauen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren mit einer akuten postkoitalen Harnwegsinfektion und einer Vorgeschichte von verkehrsbedingten Harnwegsinfektionen nacheinander rekrutiert zwischen Januar 2013 und Februar 2018. Sechsundfünfzig altersangepasste, sexuell aktive Frauen ohne Harnwegsinfektionen in der Vorgeschichte dienten als Kontrollen. Perineale Messungen umfassten die Abstände zwischen Klitoris-Harnröhre (C-U), Harnröhre-Vagina (U-V), Harnröhre-Anus (U-A) und Perineum. Demografische und sexuelle Verhaltensmerkmale sowie die Morphologie des Harnröhrengangs wurden ebenfalls festgestellt. Die univariate Analyse verglich Variablen zwischen Gruppen. Die ROC-Analyse wurde verwendet, um die Effizienz von Perinealmessungen bei der Vorhersage des Ergebnisses zu definieren. Odds Ratios und 95% Konfidenzintervalle für UTI-prädisponierende Variablen wurden unter Verwendung der logistischen Regressionsanalyse geschätzt.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse weisen auf einen Zusammenhang zwischen kürzerer Entfernung zwischen Harnröhre und Vagina und postkoitaler rUTIs hin.
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