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Intraossäre Infusion als Brücke zum definitiven Zugang

Die intraossäre (IO) Nadelplatzierung ist eine Alternative für Patienten mit schwierigem venösen Zugang. Der Zweck dieser retrospektiven Studie war es, Indikationen und Ergebnisse im Zusammenhang mit der Verwendung von IO in einem Traumazentrum der Stufe 1 (Januar 2008-Mai 2015) zu untersuchen. Zu den Datenpunkten gehörten Demografie, Zeit bis zur Insertion, intravenöse (IV) Zugangspunkte, Indikationen, Infusionen, Aufenthaltsdauer im Krankenhaus und auf der Intensivstation sowie Mortalität. Von 68 analysierten Patienten mit IO-Insertion (63,2% stumpfes Trauma, 29,4% durchdringendes Trauma und 7,4% medizinisches Trauma) waren 56Prozent bei der Ankunft blutdrucksenkend und 38,2 Prozent asystolisch. Die häufigsten Indikationen für eine intravenöse Infusion waren ein schwieriger IV-Zugang (69%) und eine schnelle intravenöse Intubation (20, 6%). Die mittlere Zeit bis zum IO-Zugriff betrug drei Minuten. IV Zugang wurde nach IO in 72,1 Prozent der Patienten gewonnen. Durch IO-Zugang erhielten 30,9 Prozent der Patienten kristalloide, 29,4 Prozent erhielten Advanced Care Life Support (ACLS) Medikamente, 25 Prozent Rapid Sequence Intubation Medikamente, 20.6 Prozent Blutprodukte und 2,9 Prozent Anfallsmedikamente. Insgesamt wurden 80,9 Prozent in der Notaufnahme (ED) intubiert, 26,5 Prozent hatten eine ED-Thorakotomie und 20,6 Prozent hatten eine Laparotomie. Die mediane kristalloide Infusion durch IO betrug 180 cc bei pädiatrischen Patienten bzw. 1 l bei Erwachsenen. Extravasation, die häufigste Komplikation, wurde von 7,4 Prozent der Patienten erlebt. Die Mortalität im Krankenhaus betrug 72,9 Prozent. Ein vaskulärer Zugang sollte in Betracht gezogen werden, wenn ein schneller Eingriff erforderlich ist, der einen vaskulären Zugang erfordert.