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7 – Vorkommen, Stoffwechsel und Funktion von Oligosacchariden

Dieses Kapitel stellt das Vorkommen, den Stoffwechsel und die Funktion von Oligosacchariden vor. Ein Oligosaccharid ist eine Verbindung, die bei vollständiger Hydrolyse nur Monosaccharideinheiten in relativ geringer Anzahl pro Molekül ergibt. Oligosaccharide sind in Pflanzen sehr zahlreich. Primäre Oligosaccharide umfassen solche Oligosaccharide, die in vivo aus einem Mono- oder Oligosaccharid und einem Glycosyldonor durch Einwirkung einer Glycosyltransferase synthetisiert werden. Nur zwei Olgiosaccharide sind im Pflanzenreich allgegenwärtig, Maltose und Saccharose. Nur letzteres zeigt jedoch alle verschiedenen Funktionen, die für ein primäres Oligosaccharid typisch sind. Die Vielfalt der metabolisch aktiven Oligosaccharide ist ein besonderes Merkmal von Pflanzen, während bei Tieren nur zwei primäre Disaccharide bekannt sind. Die unterschiedliche Lokalisation der Oligosaccharide kann auch unterschiedliche Mechanismen der Biosynthese erfordern. Die Synthese der beiden bekanntesten Reihen höherer Oligosaccharide, der Raffinose- und Fructanreihe, wird durch die ungeladenen Glykosylierungsmittel Galactinol bzw. Der Tonoplast kann der funktionelle Ort sowohl für die Synthese als auch für den Abbau der verschiedenen höheren Oligosaccharide sein.